Aufgrund der Covid 19 Pandemie musste auch die Seniorenbegegnung „Wallstüble“ in Lindau auf der Insel, deren Träger der Rotkreuz-Kreisverband Lindau ist, für Wochen und Monate seine Tür geschlossen halten. Die Entscheidung der Rotkreuzverantwortlichen den Lockdown umgehend umzusetzen war richtig und notwendig, denn zu den Gästen der Seniorenbegegnung gehört in erster Linie die ältere Generation, die während den Öffnungszeiten von Mo - Fr gerne einen Teil ihrer Freizeit in der Einrichtung für Senioren verbringt. Für Elisabeth Fischer, der ehrenamtlichen Leitung des „Wallstüble“, steht insbesondere die Fürsorge um die Gesundheit der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern im Mittelpunkt. „Unsere Ehrenamtlichen in der Cafeteria als auch unsere Gruppenleitungen gehören aufgrund ihres Alters ebenfalls zur Risikogruppe und sind besonders gefährdet, an den Folgen einer Corona-Infizierung zu erkranken. „Wir wollen und dürfen kein Risiko eingehen und unsere Mitarbeiter und Gäste einer Gesundheitsgefahr durch das Corona-Virus aussetzen“, ergänzt Kreisgeschäftsführer Hans-Michael Fischer, denn als erste Lockerungen in Bayern landesweit umgesetzt wurden, blieb das „Wallstüble“ dennoch weiter geschlossen. Bei aller Vorsicht der Verantwortlichen bleibt jedoch die Ungewissheit. Denn mit Sicherheit kann ein Corona-Fall nirgends verhindert werden.
Die aktuelle Covid 19 Krise wirft auch mit Blick auf die Erlössicherung und Wirtschaftlichkeit erhebliche Fragen auf, denn die Auswirkungen des Corona-Virus sind auch im „Wallstüble“ deutlich zu spüren. „Wenn keine Gäste kommen dürfen, können wir auch keine Umsätze erzielen“, stellt Elisabeth Fischer ernüchternd die logischen Folgen des Lockdown fest.
Obwohl die Stadt Lindau und die Arbeiterwohlfahrt als Kooperationspartner fungieren, muss das „Wallstüble“, was Kosten für Steuerberater, Buchhaltung und Reinigung der Einrichtung betrifft, selber aufkommen, ebenso für den Wareneinkauf. Obwohl das „Wallstüble“ geschlossen ist, fallen verschiedene Kosten zum Teil nach wie vor an.
Nachdem in Bayern in den letzten Wochen Schritt für Schritt viele Corona-Einschränkungen gelockert wurden, öffnet nun auch das „Wallstüble“ am 3. August seine Pforten zum Restart. „Natürlich können wir nicht alle Gästen wie gewohnt einen Platz anbieten, es sind ja einige Zugangsbeschränkungen einzuhalten“, stellt der Kreisgeschäftsführer fest. Auch sind wichtige Corona-Grundregeln zu beachten, ergänzt Elisabeth Fischer.
Sicherheitsabstand zwischen den Gästen, Servicepersonal und weiteren Personen in der Einrichtung sind einzuhalten. Auch müssen die Kontaktdaten von Besuchern zuverlässig aufgenommen werden, um im Fall einer später auftretenden Infektion nachverfolgen zu können. Ein Mund-Nasen-Schutz für die ehrenamtlichen Helfer im Gastraum sowie für Gäste, wenn sie nicht am Tisch sitzen, ist verbindlich vorgeschrieben und auch in der „Wallstüble-Küche“ ist der Mund-Nasen-Schutz dann aufzusetzen, wenn der vorgeschriebene Abstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann.
Gästen und Mitarbeitern werden wie bisher ausreichend Waschgelegenheiten, Flüssigseife, Einmalhandtücher und ggf. Händedesinfektionsmittel bereitgestellt. Alle Mitarbeiter haben sich ausreichend auf die Wiedereröffnung vorbereitet und sind eingewiesen worden, berichtet die „Wallstüble-Leitung“. Trotz aller getroffenen Vorsichtsmaßnahmen wird eine große Bitte an die Gäste ausgesprochen, dann nicht ins „Wallstüble“ zu kommen, wer Symptome einer Atemwegserkrankung aufweist oder in den letzten 14 Tagen Kontakt zu einer Person mit COVID-19-Symptomen hatte.
Weitere Sorgen drücken Elisabeth Fischer, die nach rund 8 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit das Amt als Verantwortliche für die Seniorenbegegnung auf dem Wall zum 30.09.2020 aufgibt, denn einen(e) Nachfolger(in) gibt es trotz intensiver Suche nicht. „Wir haben die Stelle der ehrenamtlichen Leitungskraft öffentlich ausgeschrieben, auf die es bis dato leider nur eine einzige Rückmeldung gegeben hat“, berichtet Susanne Übelher von der BRK-Kreisgeschäftsstelle in Lindau auf der Insel und ergänzt, dass aufgrund der Covid 19 Krise auch nicht mehr alle ehrenamtlichen Helfer aus gesundheitlichen Gründen zur Verfügung stehen können. „Wir brauchen, um die Öffnungszeiten von Montag bis Freitag weiter garantieren zu können, ehrenamtliche Helfer, die Lust und Laune haben sich sozial für Senioren zu engagieren“, führt Übelher weiter aus, die selbst zum 31.08.2020 aus dem BRK ausscheidet und in den verdienten Ruhestand eintritt. Sie weiß genau von was sie spricht, denn als Ansprechpartner für das „Wallstüble“ ist sie auch für die vier Rotkreuzläden im Landkreis Lindau verantwortlich und kennt die Sorgen zur Genüge, wenn dringend ehrenamtliche Mitarbeiter benötigt werden um zu helfen. An einer ehrenamtlichen Tätigkeit Interessierte können sich gerne an den BRK Kreisverband Lindau wenden.
Kontaktdaten: Carsten Henschke, Telefon 08382/2770-15 oder kundenservice@kvlindau.brk.de oder Hans-Michael Fischer 08382/2770-15